Pflanzenheilkunde

Mit Kräutern und Heilpflanzen wurde schon sehr früh praktiziert. Vor allem in den Klöstern hatten die Nonnen und Mönche ein sehr grosses Wissen über die Pflanzenheilkunde und sie setzten es als Klostermedizin bei Krankheiten mit Erfolg ein. Das grosse Wissen wurde über die Jahre weiterentwickelt aber auch gut dokumentiert und niedergeschrieben. Die Natur wurde als Lebens- und Heilkraft aufgefasst.


Der Grundstein für die heutige Pflanzenheilkunde legte die Nonne Hildegard von Bingen. Sie fügte die griechisch lateinische Medizin (Humoralmedizin) mit der Volksmedizin erstmals zusammen. Auch benutzte sie als erste Volkstümliche Namen der Pflanzen und entwickelte eigene Ansichten über die Entstehung von Krankheiten. Sie arbeitete mit verschiedenen medizinischen Verfahren und Behandlungsmethoden aus verschiedenen Quellen und vereinte diese sehr erfolgreich. Sie schrieb ihre Pflanzenbeschreibungen und Rezepte in Bücher nieder und übergab ihrer Nachwelt ein grosses Heilwerk. 

Die Pflanzenheilkunde oder auch Phytotherapie genannt, ist in der traditionellen europäischen Naturheilkunde (TEN) das Hauptgebiet. Es werden Pflanzenteile wie Blüten, Blätter, Samen, Rinden oder Wurzeln therapeutisch verwendet, jedoch keine isolierten Einzelstoffe. Die Pflanzen werden entweder frisch, getrocknet, in einem Teeaufguss, als gepressten Saft, als Tinktur, als Extrakt, als Pulver oder als ätherisches Öl eingesetzt. 

Auch die Spagyrik wird aus den Pflanzen gewonnen, jedoch werden die verschiedenen Pflanzen einzeln in einem Destillierverfahren destilliert und sie wirken dann bei der Anwendung vor allem im feinstofflich, seelischen Bereich.